Ich mag Selfies. Ich mag Museen. Und ich mag MuseumSelfies.
Selfies im Museum sind nicht nur trendig sondern auch unter dem Aspekt der Kunstvermittlung interessant: Sie fordern BesucherInnen auf, sich mit Kunstwerken kreativ auseinanderzusetzen. Im Bildungsbreich Schule spricht man da von handlungs- und produktionsorientierten Methoden (das ist der alte Begriff, den Kaspar Spinner und Gerhard Haas geprägt haben) oder, wie man auf neudeutsch sagt von COOL (Cooperatives Offenes Lernen) : der Schüler, die Schülerin setzt sich durch aktives Handeln mit Unterrichtsstoff auseinander und stellt ihn durch kreativen, produktiven Umgang damit in Bezug zur eigenen Lebenswelt.
So ähnlich, stelle ich mir vor, kann das auch mit Kunst und Selfies funktionieren: bevor man ein MuseumSelfie macht, schaut man sich in der Regel das Kunstwerk genauer an und der Vermittlungsmotor ist schon angeworfen bevor man es überhaupt bemerkt hat.
Dass das #ArtSelfie oder #MuseumSelfie ein Begriff ist, der außerhalb von Twitter noch nicht überall angekommen ist, konnte ich bei meinem Münchenbesuch feststellen. Ohne große Schwierigkeiten durfte ich mein Smartphone in die Pinakothek der Moderne mitnehmen und – verwenden. Auch wenn das Fotografieren im Museum immer öfter erlaubt ist, so ist es (leider) längst noch nicht überall Standard. Fotografiert haben vor allem bei der Ausstellung Farbenmensch Kirchner auch wirklich viele BesucherInnen, nicht nur mit Smartphones.
Das #ArtSelfie oder #MuseumSelfie ist aber offenbar noch ein Kuriosum. Der technische Akt selbst ein ebensolches Selfie zu machen kann für Außenstehende durchaus komisch wirken. Für den gemeinen Museumsbesucher wirkt das Verrenken und Grimassieren mit Smartphone vor Kunstwerken in erster Linie befremdend: Nicht wenige BesucherInnen der Pinakothek wollten mir mitleidig das Smartphone entreißen um „in Gotts Namen a gscheits Büd zmacha“. Und eine Dame hat sich auch sehr neugierig erkundigt, was ich denn da mache: Na, eine Art Selfie…. Eh klar, oder?
Ein Gedanke zu “Eine Art Selfie…”