Stückweise Veränderungen im österreichischen Figurentheater

Hock Am Turm 2013, Foto: OliverRöckle
Hock Am Turm 2013, Foto: Oliver Röckle

Als eines von wenigen österreichischen Theaterhäusern bespielt das Figurentheater Lilarum seine Social Media Kanäle nachhaltig und versucht damit auch die Wiener Puppenspielerszene zu beleben.

Aktives Social Networking ist für das Figurentheater Lilarum eine Selbstverständlichkeit. Als eines der wenigen Theater Wiens beschränkt sich das Lilarum nicht nur auf mehr halb als herziges Bespielen von Kanälen, lustloses Verlinken von Facebook-Posts auf Twitter, und Pseudo-Gewinnspielen, die am Ende nur die Säle füllen soll, sondern bringt als Player das social ins media, ins Theater. Gerade für Häuser, die Hochwertiges für junges Publikum produzieren, sind soziale Netzwerke lebendige Möglichkeit Kunst für Kinder aus dem Trivial-Eck zu holen, das weiß das Lilarum zu nutzen. Das erfolgreiche Haus, in den 1980ern gegründet, schafft mittels sozialer Netzwerke Interaktion, die über Marketing-Aspekte weit hinaus reicht, ja vielmehr eine Szene belebt, die hierzulande vor sich hinmodert: das Puppentheater.

Der Herzkasper, Foto: Giorgio Cossu
Der Herzkasper, Foto: Giorgio Cossu

Sichtbar machen

Regelmäßige Twilarums, wie Andreas Moritz vom Lilarum-Team die Tweetups getauft hat, gehören seit März 2013 zum Standard-Programm, und ermöglichen hier nicht nur eine Vernetzung von Publikumseltern, sondern rücken auch durch die traditionellen Backstageführungen als fixe Bestandteil der Tweetups auch das Puppenmacherhandwerk in den Fokus einer internationalen Wahrnehmung. Immer wieder blickt das Lilarum über den Tellerrand, zeigt da hin, wo junges, modernes Figurentheater sichtbar wird und versucht Figurentheaterproduktionen auch für erwachsenes Publikum nach Wien zu holen. Mit „Puppen sterben besser“, und dem für Kinder produzierten Stück „Herzkaspar“ von Florian Feisel soll nun ein internationaler Puppenspieler in Wien auftreten. Um die Finanzierung zu stemmen, hat sich das Lilarum für den Bank Austria Förderpreis beworben – um diese Förderung zu bekommen, muss durch „die Crowd“ ein Drittel der Gesamtkosten aufgebracht werden. Zu diesem Zweck sind Eintrittskarten sowie einige Goodies schon jetzt zu erwerben.

Der Herzkasper, Foto: Giorgio Cossu
Der Herzkasper, Foto: Giorgio Cossu

Mit Social Media die Szene beleben

Die Wiener Figurentheaterszene ist überschaubar, das wird sich, nicht zuletzt mangels der Wertschätzung in den eigenen Theaterreihen (einen Hochschullehrgang für Figurentheater gibt es in Österreich nicht) und der Fördergelder nicht ändern. Stückweise aber, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes, lässt sich doch einiges bewegen: „Puppen sterben besser“.

Den Link zur Crowdfunding Kampagne findest du hier.

Anmerkung: Das Lilarum hats geschafft! Am 27. November finden die beiden Gastspiele „Herzkaspar“ (für Kinder ab 6, auch schon am 26.11.) und „Puppen sterben besser“ (für die Großen) in Wien statt.

Infos und Kartenreservierungen:
info@dreizurdritten.at

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