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Teddys Reisen: Ein Kuscheltier-Event – die Kritik

Unter der Regie von Yvonne Zahn zeigt das Szene Bunte Wähne Theaterfestival mit dem Reality-Stück “Teddys Reisen” ein spezielles Kuscheltier-Event in 2 Teilen. Anne Aschenbrenner sah die Aufführung am 26. September 2009 im Vereinshaus Horn.

Das Ambiente ist kuschelig. Man fühlt sich sofort beim Betreten in die Kindheit zurück versetzt, die Szenerie ist liebevoll aufgebaut. Weniger liebevoll freilich der Theaterraum selbst, ein heruntergekommener Seminarraum dient als Aufführungsort und verleiht der Aufführung ein wenig Kindergeburtstagscharakter. Amateurhaft wirkt auch die ganze Aufführung, die gezeigten Bilder sind schlecht auf den Text der Stewardess abgestimmt, die Helferin der Stewardess stolpert mit der Wasserschüssel und bis alle Kinder ihr Kuscheltier eingecheckt haben vergeht etwas Zeit in der die Besucher, die nicht mit dem Check in beschäftigt sind, vielleicht mit Lautsprecherdurchsagen, Flughafengeräuschen oder ähnlichem unterhalten werden könnten. Bewundernswert aber Regisseurin Yvonne Zahn, die sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, auch wenn ihre ärgerlichen Blicke über die Pannen nicht unverhohlen bleiben.

Das Kuscheltier wird auf Erholung geschickt

Das Konzept jedoch macht alles wieder wett. Es scheint eine Reality-Version von Felix, dem durch Zeit und Raum reisenden Kuschelhasen von Sophie (das Bilderbuch ist im Coppenrath Verlag erschienen), bringt jedoch den Kindern viel Spiel und Staunen über die Aufführung hinaus: das Kuscheltier wird auf Erholung geschickt, drei Destinationen nach Wahl, auf persönliche Vorlieben der Tiere wird selbstverständlich Rücksicht genommen. Im Lauf der Woche bekommen die Kinder echte Postkarten aus dem Kuscheltierurlaub nach Hause geschickt (ein bewundernswertes Grundvertrauen in die Postzustellung!) und am darauf folgenden Samstag wird der Urlauber dann von der Puppenmutti oder dem Puppenvati wieder abgeholt. Trennungsschmerz und Abschiedstränen sind da freilich vorprogrammiert. Also vielleicht nicht das allerliebste Kuscheltier verschicken und für alle Fälle ein zweites Tier mitnehmen, das den Stofftierfreund zum Flughafen begleitet und sich auf dem Heimweg vom Kind trösten lassen muss. Obwohl, was die Umsetzung betrifft, in Teilen verbesserungswürdig, insgesamt ein berührendes Zugeständnis an die kindliche Phantasie. 

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