kritik zu *old women melodies*

Erinnerungen als Leitmotiv: Old Women Melodies – die Premierenkritik

old_women_melodiesMit dem Alter ist das so eine Sache: wenn man jung ist wünscht man sich es herbei. Wenn man alt ist wünscht man es sich wieder weit weg. Kritik zur Uraufführung im Rahmen von Szene Bunte Wähne in Horn (NÖ) von Anne Aschenbrenner.

Und außerdem: wie ist das wirklich mit dem Älterwerden? Ab wann ist man eigentlich alt? Wie lebt man wenn man älter ist? Und ist es wirklich wünschenswert alt zu werden? Sophie Rosa Laggner und Christina Scheuz (Konzept und Spiel) zeigen einen Mix aus Wünschen, Hoffnungen, Sehnsüchten und Erinnerungen. Roten Faden liefert ihnen ein Spaziergang mit einer alten Dame, die Vergangenheit ist ständiger Begleiter. Das Bühnenbild basiert auf Erinnerung und Vorstellung und lässt dem Zuschauer die Möglichkeit sich ein eigenes, ganz individuelles Bild aus seiner eigenen Biografie und Sozialisierung heraus zu schaffen. Sophie und Christina reden aber nichts schön: alte Menschen sind oft auch hässlich, sentimental, ihre Erzählungen sind oft unlogisch und manchmal wissen sie einfach nicht weiter. Manchmal wünschen sie sich einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Die Erinnerungen werden zum Leitmotiv von scheinbar endlosen Tagen: wie man kochen lernen hat müssen, damals als junges Mädel, die Filme die man mögen hat, als junge Frau, die Lieder und Volksweisen, der heimatliche Dialekt und der Kosename, das sind die Melodies of old Women. (Text: Anne Aschenbrenner; Foto: SBW)

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